Es ist in der Tat ein häufiges Phänomen, dass rotes Fleisch als bevorzugte Proteinquelle dargestellt wird, insbesondere in offiziellen Ernährungsrichtlinien. Dabei gibt es durchaus berechtigte Bedenken hinsichtlich der Verdauung und Bioverfügbarkeit von Proteinen aus Fleisch, besonders im Alter. Hier sind einige Gedanken dazu:
1. Bioverfügbarkeit von Fleischproteinen:
Viele Proteine in rotem Fleisch sind erst ab einer bestimmten Temperatur bioverfügbar – etwa ab 65 Grad Celsius. Das bedeutet, dass sie erst bei einer höheren Hitze gekocht oder gebraten werden müssen, damit sie vom menschlichen Körper richtig aufgenommen und verwertet werden können. Allerdings mögen viele Menschen ihr Fleisch lieber „medium“ oder „rare“, also nicht komplett durchgegart, wodurch die Proteinverfügbarkeit beeinträchtigt sein kann.
Darüber hinaus nimmt die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen im Alter ab. Das bedeutet, dass ältere Menschen Schwierigkeiten haben, tierische Proteine wie rotes Fleisch vollständig zu verdauen und die enthaltenen Nährstoffe zu nutzen. Diese Verdauungseinschränkungen betreffen vor allem Menschen ab 60 Jahren, was die Proteinaufnahme aus Fleisch weiter erschwert.
2. Warum wird Fleisch oft bevorzugt empfohlen?
Historische und kulturelle Prägung: Fleisch wurde traditionell als „vollständige“ Proteinquelle angesehen, da es alle essenziellen Aminosäuren in einem Profil bietet, das dem menschlichen Bedarf sehr nahe kommt. Aus diesem Grund wird Fleisch in vielen Ernährungsempfehlungen als ideal für den Muskelaufbau und die allgemeine Gesundheit dargestellt.
Lobbyismus und Wirtschaft: Die Fleischindustrie ist eine starke Lobby, die ihre Produkte in der Gesellschaft stark verankert hat. Viele staatliche Richtlinien zur Ernährung könnten durch diese Einflüsse geprägt sein. Dies führt dazu, dass Fleisch weiterhin in den Vordergrund gestellt wird, obwohl die Forschung zeigt, dass pflanzliche Proteine gesünder und nachhaltiger sind.
Veraltete wissenschaftliche Paradigmen: In der Vergangenheit war die Forschung oft auf tierische Proteine konzentriert. Fleisch war die „Standardproteinquelle“, da der Nutzen von pflanzlichen Proteinen weniger bekannt oder untersucht war. Heute jedoch gibt es immer mehr Studien, die die Vorteile von pflanzlichen Proteinen für die Gesundheit, insbesondere im Alter, belegen. Diese Informationen dringen jedoch möglicherweise langsamer in offizielle Leitlinien vor.
3. Vorteile von pflanzlichen Proteinen im Alter:
Leichtere Verdaulichkeit: Pflanzliche Proteine wie Hanfsamenprotein sind leichter verdaulich, da sie weniger Magensäure und Enzyme zur Aufspaltung benötigen. Das macht sie zu einer besseren Option für ältere Menschen, deren Verdauungssystem schwächer wird.
Geringeres Risiko für chronische Erkrankungen: Der Verzehr von rotem Fleisch ist mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten verbunden. Pflanzliche Proteine hingegen tragen nachweislich zur Senkung von Entzündungen und zur Verbesserung der Herzgesundheit bei, was besonders im Alter von Vorteil ist .
Vollständige Proteinquellen: Pflanzliche Proteine, insbesondere Hanfsamen, enthalten alle essenziellen Aminosäuren und bieten somit eine vollständige Alternative zu tierischem Protein. Darüber hinaus liefern sie wichtige Ballaststoffe und gesunde Fette, die rotes Fleisch nicht bietet.
Tabelle: Eiweissgehalt in Lebensmitteln (inkl. Hanfprotein)
4. Bioverfügbarkeit und tierische Proteine im Alter:
Wie von einem Professor erwähnt, ist die Bioverfügbarkeit von Proteinen aus rotem Fleisch nicht immer optimal, hauptsächlich, wenn das Fleisch nicht gut durchgebraten ist. Dies führt dazu, dass der Körper die Proteine möglicherweise nicht vollständig aufnehmen kann, besonders bei älteren Menschen.
Pflanzliche Proteine hingegen, wie Hanfsamenprotein, sind nicht nur leichter verdaulich, sondern auch bioverfügbarer, da sie oft in Kombination mit Ballaststoffen und gesunden Fetten geliefert werden, was die Nährstoffaufnahme unterstützt.
Fazit:
Obwohl rotes Fleisch traditionell als bevorzugte Proteinquelle dargestellt wird, passen sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse langsam an die modernen Gesundheitsbedürfnisse an – insbesondere im Alter. Es gibt einen klaren Wandel hin zu pflanzlichen Proteinen, die gesünder, leichter verdaulich und umweltfreundlicher sind. Offizielle Empfehlungen könnten weiterhin durch kulturelle Traditionen und wirtschaftliche Interessen beeinflusst werden, aber die Wissenschaft zeigt eindeutig, dass pflanzliche Proteine wie Hanfsamenprotein eine bessere Alternative darstellen – besonders im Alter.
Dass pflanzliche Proteine nicht häufiger empfohlen werden, könnte in der historischen Gewichtung von Fleisch als „vollwertige Nahrung“ begründet sein, aber das ändert sich langsam, da immer mehr Beweise für die Vorteile pflanzlicher Proteine vorliegen.
Quellenangaben:
1. Verminderte Verdauungseffizienz von tierischen Proteinen im Alter:
Studie: "Effect of aging on protein digestion and amino acid absorption in humans"
Quelle: The Journal of Nutrition (2000)
Zusammenfassung: Diese Studie zeigt, dass die Verdauungseffizienz von Proteinen mit zunehmendem Alter abnimmt, insbesondere die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen, was die Verwertung von tierischen Proteinen beeinträchtigt.
Link: The Journal of Nutrition (Zusammenfassung verfügbar)
2. Verdauung und Verwertung von pflanzlichen Proteinen im Vergleich zu tierischen Proteinen:
Studie: "Plant vs. Animal Based Proteins: The Effects on Muscle Mass, Strength, and Body Composition"
Quelle: Journal of the International Society of Sports Nutrition (2019)
Zusammenfassung: Diese Untersuchung zeigt, dass pflanzliche Proteine, wie Hanf- und Erbsenprotein, leichter verdaulich sind und ähnliche Vorteile für den Muskelaufbau bieten wie tierische Proteine, vor allem bei älteren Erwachsenen.
Link: JISSN Study
3. Vorteile pflanzlicher Proteine für die Herzgesundheit und entzündungshemmende Eigenschaften:
Studie: "Effect of plant protein on blood pressure, inflammation, and cardiovascular health: A review"
Quelle: Current Atherosclerosis Reports (2020)
Zusammenfassung: Pflanzliche Proteine, insbesondere Hanfsamen und Leinsamen, enthalten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und entzündungshemmend wirken, was für ältere Erwachsene besonders vorteilhaft ist.
4. Aminosäuren und biologische Wertigkeit von Hanfsamenprotein:
Studie: "Hemp (Cannabis sativa L.) protein: a complete source of essential amino acids"
Quelle: Plant Foods for Human Nutrition (2010)
Zusammenfassung: Diese Studie hebt hervor, dass Hanfsamenprotein eine vollständige Quelle aller essentiellen Aminosäuren ist und besonders gut für den menschlichen Körper bioverfügbar ist, was es zu einer idealen Proteinquelle für Senioren macht.
Link: SpringerLink
5. Alter und Muskelmasse:
Studie: "Protein Intake and Muscle Health in Older Adults: A Systematic Review and Meta-Analysis"
Quelle: American Journal of Clinical Nutrition (2015)
Zusammenfassung: Diese Meta-Analyse zeigt, dass eine erhöhte Proteinzufuhr, besonders aus leicht verdaulichen Quellen, den Erhalt der Muskelmasse und Muskelkraft bei älteren Erwachsenen fördert.
Link: AJCN Study
Weitere Links:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Wie-viel-Eiweiss-ist-gesund,eiweiss102.html
Diese Quellen bieten eine solide Grundlage für die gesundheitlichen Vorteile von Hanfsamenprotein im Vergleich zu tierischen Proteinen, insbesondere bei älteren Menschen.
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